Auch wenn die Vorhersage der verschiedenen Banken und Wirtschaftsexperten teilweise stark voneinander abweichen, so lässt sich doch eine Richtung klar erkennen. Langsam geht es bergauf.

Die Glaskugel hat keiner, aber so kurz wie in den Jahren 2020 bis 2023 war die Halbwertszeit von Prognosen noch nie. Erst stellte Corona die Welt komplett auf den Kopf und letztes Jahr mussten wir leidvoll erfahren, dass es auch heute noch Krieg in Europa geben kann. Schlagartig änderten sich damit die wirtschaftlichen Voraussetzungen und die Inflation zog so stark an wie in den vergangenen Jahrzehnten nicht, gefolgt von einer Erhöhung der Leitzinsen.
In 2023 werden weiterhin geopolitische Ereignisse starken Einfluss auf die Wirtschaft und die Börsen nehmen. Dazu könnten u.a. die Ausweitung des Ukrainekriegs auf weitere Gebiete sowie eine Verschärfung im Taiwan-Konflikt beitragen. Auch eine Konfrontation zwischen USA und China könnte sich stark negativ auf die Börsen auswirken. Und trotzdem sehen die Experten Licht am Ende des Tunnels.
Gucken wir einmal auf die aktuellen Einflussfaktoren der Börsen:
Inflation:
Seit Jahresanfang fallen die Energiepreise und haben die Börse in kürzester Zeit in die Höhe getrieben. Die Inflationsraten fallen auf breiter Front und die Märkte erhoffen sich dadurch weniger steigende Leitzinsen. Das würde die Wirtschaft weiter stützen und die Börsen antreiben. Erwartet wird, dass wir den Höhepunkt in der Inflationsrate bereits überschritten haben.
Leitzinsen:
Noch steigen die Leitzinsen weiter, aber befinden sich in den USA und Europa immer noch auf einem niedrigen Niveau, wenn man sich den Rest der Welt ansieht.
Die Märkte fangen jetzt aber schon an, eine erste Zinssenkung in den USA für dieses Jahr einzupreisen. Dies ist sehr optimistisch. Wenn man den Aussagen der FED folgt, wird es die erste Zinssenkung erst im kommenden Jahr geben. Es bleibt abzuwarten, ob der Markt recht behält.
Stimmungsbarometer:
Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist bereits zum 4 Mal in Folge gestiegen, d.h. die Unternehmen schauen positiver in die Zukunft. Dazu beigetragen hat die Politik mit ihren Unterstützungspaketen und der raschen Bereitstellung von Energie. Mit Energiepreis-deckeln und der Beschaffung von Flüssiggas konnte sie für etwas Licht am Ende des Tunnels sorgen.
Auch die Aufhebung der bisherigen Null-Covid-Politik in China ermuntert die westliche Industrie. Die Lieferengpässe werden dadurch spürbar zurück gehen. Dies wird sich positiv auf die Preise am Markt auswirken und damit die Inflationsraten weiter senken.
Fazit:
Wenn man sich diese Faktoren ansieht, können wir etwas positiver in die Zukunft blicken als noch vor ein paar Monaten. Vieles haben die Börsen aktuell aber schon eingepreist. Sollte sich die Nachrichtenlage drehen, kann sich der Markt auch wieder in eine andere Richtung bewegen. Schwankungen werden unser Begleiter für 2023 bleiben. Ich rate also weiterhin zur Vorsicht und präferiere Zertifikate als Anlagemedium. Dadurch können Pufferzonen eingebaut werden, die uns im Zweifel alle etwas besser schlafen lassen.
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